Boonville und raus auf’s Land!

Frühstück bei John, wir haben ein wenig Zeit zu plaudern und little John hat auch Dienst, sie verabschieden uns mit coolem Handschlag bzw. herzlichem Drücker. Dann packen, tschüss Motel und runter zum Comic-Museum mit kleinem Umweg in den SFMoma Laden. Diese Fülle, diese Pracht! Jedes zweite Buch und jeder dritte Gegenstand ein must have! Wie kommen wir hier je wieder raus?

Comicmuseum. Originalzeichnungen von MAD, Avengers, (Ironman sah wirklich doof aus), Garfield, Simpsons und und und. Schnuckelig und übersichtlich , auch Südamerikanische Werke, die wir nicht kannten.

Der Laden vollgestopft mit ZEUG, Gimmicks und Dingen, die man seinem ärgsten Feind nicht schenken möchte. Mein Sonnenbrand macht mir zu schaffen. Etwas dämlich, aber nicht unmöglich: auf dem Scheitel zwischen Pony und Hinterkopf. Ich hatte mich schon gewundert, warum das Haargummi meine Haare so straff nach hinten zieht, dass es auf dem Kopf kribbelt. Nach einem Blick in den Spiegel, war alles klar. Nun brauche ich auch eine Mütze, mal sehen, was Mendocino so im Angebot hat, heute sitzen wir ja nur im Auto….

Die Eindrücke des Cartoon Museums noch im Kopf, ging es auf die Piste. Natürlich über die Golden Gate Bridge – immer wieder nett über dieses heute ordentlich vernebelte Monument zu fahren.

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Auf der 101 war es leider recht voll, was unserer Laune aber keinen Abbruch tat, so hatten wir mehr Zeit aus dem Fenster zu gucken. Dann endlich runter vom Freeway in den Märchenwald – wunderschön auf der 128 in Richtung Mendocino. Weil ein menschliches Bedürfnis einen Zwischenstopp empfahl, landeten wir in Boonville – ja, das heißt wirklich so – vorher hatte es nur den Namen einer Straßenkreuzung: Junction 128/was auch immer 🙂 Für die Nichtzocker unter unseren Leserinnen und Lesern sei angemerkt, dass „Boon“ die umgedrehte Version von „Noob“ ist, was wiederum eine lautmalerisch verballhornte Version von „Newbee“ ist. In der Gamersprache ist das also jemand, der ganz neu ist und absolut keine Ahnung hat – na ja und die haben hier einen ganzen Ort für die Boons 🙂

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Ein wenig Appetit haben wir auch, also ab ins „Mis Potrancas Restaurant“. Was für eine Szene: ein praktisch leeres Restaurant mit etwa 14 Tischen, ein völlig gelangweilter Jugendlicher, der in immer gleicher Körperhaltung stoisch mit seinem Smartphone rumdaddelt und etwas aufgeregte junge Frauen – die vor der Küche herumwuseln.
Von weitem werden wir gefragt, ob wir hier essen wollen oder zum Mitnehmen? Das lassen wir uns nicht entgehen, also natürlich hier essen. Ich peile erst mal flott die Restrooms an – auf denen es kein Licht und einen nicht funktionierenden Schalter gibt – ich wieder raus und nach dem Licht gefragt, denn es war so stockfinster, dass ich absolut nichts sehen konnte. Um an den funktionierenden Lichtschalter zu kommen, muss man nämlich durch das ganze, dunkle Klo bis zum Ende des dunklen Raumes gehen, um ihn einzuschalten – praktisch!
Wir bekommen die Karten und werden von zwei Damen gleichzeitig bedient – Andrea fragt, ob das ihr erster Tag sei, was lachend bestätigt wird. Auf spanisch werden die Sätze souffliert und die „Neue“ fragt uns dann sie Sätze auf englisch. Der Salat und das Tortilla-Huhn sind ok – wobei wir die Langsamkeit entdeckt haben – man war hier so mit der Einweisung der „Neuen“ beschäftigt, dass für uns wenig Zeit blieb.
Im Post Office von Boonville ein paar Briefmarken für echte Postkarten gekauft und dabei erfahren, dass die Dame am „Window“ gerade in Europa war, sogar kurz in Düsseldorf, um mal in Deutschland gewesen zu sein. Das mit dem Window war besonders schön, weil die zwei Schalter nur ein einfacher, flacher Tresen sind und absolut keine Fenster oder Rahmen haben – aber dennoch steht auf dem Schild des geschlossenen Schalters „please next Window“.
Nun ist es nicht mehr weit – und wir überlegen, ob wir noch direkt nach Mendocino fahren oder gleich in „unser“ Häuschen am Waldrand. Wir entscheiden uns für letzteres, kaufen noch schnell drei Sachen im sündhaft teuren Deli ein und landen glücklich in Albion.
Ein tolles Appartement haben wir da erwischt, echt traumhaft – und ab ins Bett.

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Ein Häuschen im Grünen: wo sich Rotwild und Truthähne guten Morgen sagen – keine 30 Meter von unserer Terrasse entfernt.
Was für ein toller Anblick am Morgen, die Sonne scheint und dampft die Feuchtigkeit sichtbar aus dem Wald heraus, während sich die Wege eines Rotwilds mit Geweih und einer Truthahnfamilie kreuzen. Genauso stellen wir uns die Idylle vor. Da hier WLAN- und Telefonnetz freie Zone ist, werden wir nachher in Mendocino unser Blog absetzen.

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Sind im Moodys – nicht wundern, bis Samstag wird es wahrscheinlich nicht täglich ein Update geben, da wir immer extra ins Internetcafe müssen, aber wir schreiben alles auf – versprochen 🙂

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