Kontraste und Erlebnisdichte – mehr geht nicht an einem Tag

Frühstück bei John, nach dem wir 20 Minuten angestanden haben, der Platz wird immer beliebter. John hat zu tun und wir wollen ihm nicht auf den Wecker gehen. Sonntag kommen wir wieder. Dann rin ins Auto zum Golden Gate Park. Hatte ich erwähnt, dass man beim Tanken Fernsehen gucken kann? WTF

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In der Academie of Science mit Erdbeben Experience:

Elektronik überall. Am Eingang werden keine Eintrittskarten mehr abgerissen, sondern gescannt und gepiept. Dann gleich zur Rumpelecke.

Man ist doch gewahr, dass das nächste Erdbeben kommen kann und wird. Die Ausstellung wirbt und prepariert für und auf Selbstschutz, Versicherungen und Massnahmen für Haus und Hof. In einem Haus simuliert man das Rumpeln. Wir erleben ein drittel der tatsächlichen Bebenzeit ca. 30 Sekunden. Aus dem Zusammenhang gerissen mag das kurz sein; wenn Du aber in einem Haus bist und nicht weißt wie lange das so gehen wird, währen dir Schutt und Staub auf den Kopf prasselt, ist das sicher eine andere Sache. Das Foto zeigt Andreas im Beben und ist NICHT verwackelt!

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Das Museumsgebäude ist riesig und endlich sind wir mal drin, was ja beim letzten Mal nicht geklappt hat, da konnten wir nur das spacige Dach von aussen bewundern. Wie um Himmels Willen finden wir die D.s? Als wir aus dem Wackeldackel kommen, wer sitzt draussen auf der Bank beim Picknick? It’s magic again! Die Baby-Straußen haben Sport draußen. In einem Gehege werden sie sanft geschoben und geknufft, damit sie nicht stehen bleiben und sich die Beinmuskulatur bildet wie auf einem Schild erklärt wirt. Sie selbst finden das albern und doof und „Schlaubi“ (der mit dem gelben Fussring) schafft es immer wieder die kürzeste Kurve zu gehen.

Dann in die Botanik-Bubble. Da fliegen auf drei Stockwerken die Schmetterlinge frei herum und landen manchmal 20cm vor der Hand auf dem Geländer. Ich fühle mich wie in einem Zauberland. Wir lernen, dass es einen Schmetterlingstyp gibt, der sich eine Lieblingsblume auswählt und sie jeden Tag besuchen kommt. Die Sorte heisst „Postman“. Auch Wissenschaftler haben Humor.

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Dann mit dem Fahrstuhl runter zum Aquarium in den Keller durch die Schmetterlingsschleuse, damit ja keiner flöten geht. Jetzt verstehen wir, dass wir unter dem Dschungelaquarium durchgehen und die Schildkröten zeigen uns ihre Unterseiten. Fischis in allen Größen und Formen ohne Ende. Dann ab ins Planetarium, wo uns nochmal in 3D die Verschiebung der tektonischen Platten vermittelt wird. Der Moderator erzählt uns alberne Planetenwitze zur Einstimmung und erklärt uns, wie sie langsam unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Seine charmante Art uns die Handys auszuschalten zu lassen wird unvergessen bleiben (keine Ironie!). Schlangenmanagement, Entertainment und Sicherheitseinweisungen sind einfach perfekt.

Zum Abschluss Pinguine füttern gucken. Auch hier ist strategisch mitgedacht worden. Was passiert, wenn 100 Kinder und Erwachsene zuschauen wollen? Drei Reihen sehen was, der Rest hat Pech. Nicht hier! Ein blaues Teppichquadrat markiert mit einem Meter Abstand zur scheib die Fläche (ca. 10×5 qm), auf der die Zuschauer sitzen sollen, somit ist noch locker Platz für drei weitere Reihen im Stehen. Die Biologin kommt im Neoprenanzug mit ihrem Eimer und Headset und vor der geschlossenen Scheibe steht die Moderatorin und erzählt, hält ein Schwätzchen mit der Biologin und sammelt Fragen ein. In Deutschland würde ein muffiger Wärter seinen Eimer Futter in die Hälse der ungelaunten Pings schieben. Hier haben irgendwie alle Freude, inklusive der Pingis, deren Fischmenge die Futtermutti im Hinterkopf mitschneiden muss, damit keiner überfüttert wird.

Wir treffen die D’s in der großen Halle (timing, timing, timing) und beschliessen noch eben schnell einen Blick in den Spieleladen zu werfen. Wen wundert’s, dass wir einen Parkplatz VOR dem Laden finden? Brettspiele ohne Ende. Munchkin in allen Editionen. Hinten im Laden wird gespielt. Das CableCar Spiel wurde – wir staunen- in Deutschland erfunden und produziert, (Verlag Queen Games) das suchen wir nochmal raus; ebenso Forbidden Island, das uns Andreas empfohlen hat, macht uns neugierig. Vielleicht muss ich denen mal mein Alice-Spiel anbieten?! Wir reissen uns los, widerstehen dem Kaufrausch und verabschieden uns von der Family. Heute soll die Comedy passieren.

Auf dem Weg die Karten abzuholen für die Show, rast ein Abbieger in unsere Bahn und Andreas vermag es mit einem Schrei und Bruchteil einer Sekundenreaktion den Wagen zu stoppen. Der Fastunfall hat alle Erschöpfung aus dem System vertrieben. So das hätten wir auch überstanden. Der Wagenlenker seiner beulenübersäten Hütte hätte bestimmt keine Versicherung gehabt. Knallwach parken wir und gehen zur Kasse des Venues. Als ich bezahle, sagt die Frau am Schalter sie heiße auch Andrea. Wir sind uns sofort sympathisch und freuen uns auf die Vorstellung in zwei Stunden. Da wir was trinken wollen, bringen wir den Wagen zurück zum Motel. Dort gibt es ein vorzügliches Abendbrot mit Bagel und veganem Eiersalat und Ceasars Salat Fertigsauce, einer Avocado und einer reingeschnippelten Tomate, dass man weinen möchte– ein Traum

Mit dem Bus sind wir in 4 Minuten in der richtigen Straße und 5 Minuten später in Cobb’s Comedy Club. Kasse-Andrea begrüßt uns am Eingang mit „Hi Andrea“, ihre Kollegen schauen neugierig und stempeln uns. Wir werden gefragt, ob wir in die erste Reihe wollen. Jaaaaa! Wollen wir. Bier und los. Der Host und Aufwärmer witzelt los und erzählt was das amerikanische Tabuherz hüpfen lässt: Alkohol und Sex. Seine mexikanische äußere Erscheinung ist ebenso Ziel seines Humors. Er kriegt in TV Shows als akzentfreier Schauspieler immer folgende Rollen: krimineller Koch, krimineller Drogenhändler oder krimineller Krimineller. Deshalb mache er nun Comedy. Nach Tipps wie man Frauen dated und in einem Parkhaus flachlegt, fragt er wer uns, ob wir ein Paar sind. Ich bejahe und er fragt wie lange. Ich antworte 18 Jahre. Er missversteht mich und fragt wo ich denn herkommen würde – ich kontere „Aim ä scherman wis an fränsch äkkzent“. Er in Schockstarre – die ganze Bude lacht. Er fragt Andreas wo er mich kennengelernt hat und ich antworte „in a parking lot“. Gelächter ohne Ende. Hach, es ist herrlich. Perplex der Mann auf den Bühne…. Wunderbar.

Die beiden Frauen Rachel Feistein und Loni Love, die den Mainact darstellen sind absolut spitze. Kann man hier nicht wiedergeben, aber wir haben Spaß ohne Gleichen und auch Love macht Witzle mit uns und zupft Andreas am Zopf. Das wäre etwas für die Fliedschn! Glücklich geht es durch windig-schweinekalte Straßen zurück.

Zum Abschluss noch ein paar blue corn tacos und zwei Bier und eine 20 minütige Werbesendung über „Insanity“ Body Shape Programm. Wer es schafft, innerhalb von 60 Tagen, und ein vorher-nachher Foto schickt, bekommt ein Tshirt mit dem Schriftzug Insanity. Check it out! Ich müsste dafür ein Tshirt bekommen, dass ich die Werbung überstanden habe und keine Alpträume in der Nacht.

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