Erste Eindrücke von der re:publica’09

Kurz nach meiner Ankunft landete ich erst mal im Stau am Eingangsbereich. Die Akkreditierungsprozedur war noch recht paperbased. Meinen Ausweis mit Barcode brauchte ich jedenfalls nicht. Dafür war die Begrüßung um so herzlicher und ich bekam mein „Freundschaftsbändchen“ sogar noch von einem re:organisator um den Arm gewickelt.

Die Idee mit dem Bändchen als Eintrittskarte finde ich eigentlich ganz nett, nur die unterschiedliche Farbgebung missfällt mir etwas. Die Journalisten und Business-Gäste haben offenbar andere Farben, das blog-Volk weiß… Ach ja, und ich muss das Bändchen die ganzen 3 Tage am Arm behalten, mal gucken, ob es duschfest ist 🙂

Der Start verzögerte sich ca. 30 min, was ich persönlich nicht so schlimm finde. Mehr hat mich die Meldung „WLAN kommt bald“ genervt, nicht weil es unprofessionell ist, sondern weil es als Textverarbeitungs-Dokument auf weißem Grund an die Wand geworfen wurde, was die Folien der Vortragenden überstrahlte.

Die Keynote von Johnny Haeusler war freundlich und kurz. Das Motto „shift happens“ wurde noch mal kurz durchleuchtet. Sein Bänker frage ihn vor zehn Jahren, als er ein Internet-Business finanziert bekommen wollte: „Gibt es das Internet in zehn Jahren noch?“ Er hat das damals als sehr absurd empfunden. Und wie absurd hätte er die Gegenfrage empfunden: „Gibt es Ihre Bank in zehn Jahren noch?“ – ein schöner Lacher 🙂

John Kelly beglückte uns mit „Mapping the global blogosphere“. Er zeigte mit – wie ich finde – aussagekräftigen 3D Grafiken die Vernetzung und Struktur der verschiedenen blogosphären aus U.S.A. England, Iran, Afghanistan, Russland und Deutschland. Ich nehme mit, dass die unterschiedlichen Kulturen sich genau so auch in der Unterschiedlichkeit sozialer Netzwerkstrukturen niederschlagen.

Zwei Dinge schienen mir bei „Blogs in Deutschland“ mit Markus Beckedahl, Robert Basic, Stefan Niggemeier, Sascha Pallenberg, Thomas Knüwer besonders interessant:
1. Es gibt keine guten oder schlechten blogs – es gibt nur blogs. Robert Basic sprach mit bei seinen sparsamen Statements aus der Seele.
2. Das Internetrecht in seiner heutigen Form in Deutschland ist eine einzige Katastrophe! Soll man sich in einem Verband organisieren, um eine Verbesserung der Rechtslage zu erreichen? Lobbyarbeit ist sicher auf diesem Feld leider unvermeidbar. Oder sollen sich blogger bereits etablierten Verbänden (Jounalisten-Verbänden, Gewerkschaften) anschließen.
Ich habe dazu einen Twitt-Poll angelegt http://twtpoll.com/p8lqyg

Das war’s erstmal – später mehr.

Andreas Naurath

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