Es gibt Comedians, die Hallen füllen und im Privatfernsehen omnipräsent sind.
Um die soll es hier nicht gehen, hier die Liste meiner favorisierten Kabarettisten:
_ Das Glasblassing Quintett
habe ich im Zebrano-Theater erleben dürfen. Die Idee, Stücke auf Flaschen zu intonieren läuft sich eben nicht tot, sondern sie schaffen es, ein sehr variantenreiches Programm zu Gehör zu bringen. Im Zebrano dürfte ich sogar mal mitblasen, als drei Zuschauer zum Mitmachen gebraucht wurden 🙂 Bin etwas überrascht, dass sie noch nicht bekannter sind – haben noch mehr Erfolg verdient.
_ Axel Hacke
Als ich seine Texte in der Süddeutschen „nur“ las, konnte ich noch nicht so viel damit anfangen, aber wenn man ihn einmal „im Ohr“ hat genießt man seine wundervollen Texte immer wieder gern. Begriffe wie „Mischalong“, „Erdbeerschorsch“ oder einfach „BÜGELN“ gehören bei uns mittlerweile zum normalen Zitatenrepertoire.
_ Johann König
Zum ersten Mal im TV beim Kleinkunstfestival der Wühlmäuse gesehen. Später dann endlich auch live. Sein sprachlicher Duktus ist ein Wonne, seine verworrene Logik urkomisch. Sein „Idiotenskat“ – einer geht raus und die im Raum verbliebenen müssen raten wer herausgegangen ist – ist eine grandiose Nonsens-Idee.
_ Sebastian Krämer
Vor ein paar Wochen erst zufällig kurz im TV gesehen und erst neulich (17.04.09) zum ersten Mal „in Echt“ gesehen. Wie man so viele kompliziert auszusprechende Worte in so kurzer Zeit von sich geben kann, ist atemberaubend. Einer von drei Klavierkabarettisten in dieser Liste – dieses Genre gefällt mir sehr!
_ Thomas Kreymeier
Stehgreifkabarett vom Feinsten. Ich finde es sehr mutig, aktuelle Themen im – natürlich von ihm geführten – „Gespräch“ mit dem Zuschauer live improvisiert so witzig zu beleuchten. Regelmäßig in der Scheinbar zu erleben – wünsche ihm auch noch mehr Erfolg und Bekanntheit. Dabei Charmant, anspruchsvoll und niemals auf Kosten der Zuschauer – das ist Improvisationstalent auf höchstem Niveau.
_ Dieter Nuhr
Seine Moderationen des Kleinkunstfestivals bei den Wühlmäusen sind Garant für einen qualitativ hochwertigen Abend. Das Ausleuchten und Umdeuten vom Alltäglichen beherrscht er perfekt. Ganz selten ist er mir etwas zu sarkastisch, dass betrifft aber vor Allem ältere Auftritte. Leider noch nicht live erlebt.
_ Volker Pispers
Ich möchte ihn mal den „Großmeister“ des politischen Kabaretts nennen. Sehr scharf, immer aktuell und seine Umsetzungen von statistischen Fakten gefallen mir besonders. Durfte ihn schon mehrfach live erleben und bin zusammen mit meiner Frau in der DVD-Menü-Loop seines Wühlmäuse Auftritts gelandet 🙂
_ Urban Priol
Auch noch nicht live erlebt. Hat sich aber mit „Neues aus der Anstalt“ zusammen, mit Georg Schramm für mich ganz nach vorne in allererste Liga der Kabarettisten katapultiert. Jede Folge ist ein Muss für mich, der Podcast natürlich im Abo 🙂 Seine Parodien sind erste Sahne, besonders von der Bundeskanzlerin.
_ Hagen Rether
Sehr bissig, sehr scharfsinnig und sehr böse – genau nach meinem Geschmack. Das ist nicht zynisch! Wie sagt er: „Wurst im eigenen Darm, das ist zynisch!“ Grandiose Live-Auftritte erlebt und ich habe sogar mal in der ersten Reihe sitzend im Mehringhoftheater die CD „Liebe“ von ihm persönlich bekommen. Hat meinen Hang zum Klavierkabarett begründet.
_ Georg Schramm
Kannte ich schon vor seiner Zusammenarbeit mit Priol aus dem Fernsehen. Ist superaktuell und legt seine Finger immer in die offenen Wunden des Zeitgeschehens, die auch mir übel aufstoßen. Alle drei Figuren, die ich kenne, sind herausragend gearbeitet und stimmig. Werde ihn in diesem Jahr im Juli endlich live sehen!
_ Bodo Wartke
Der dritte Mann am Klavier in dieser Liste. Live und oft im TV erlebt. Seine Musikalität und Wortakrobatik gefallen mir außerordentlich. Ich finde, er schreibt richtige Ohrwürmer. Im Sommer werde ich mir den König Ödipus ansehen, worauf ich mich schon sehr freue. In seine DVD gucke ich immer wieder gern rein.
_ Die Fliedschn
Nun werde ich am Ende dieser Liste parteiisch. Ich verlasse den Boden der Neutralität, da ich mit einer Frau dieses österreichisch-deutschen Duos verheiratet bin. Dennoch gehören Sie in meine Liste, denn diese Form der leicht „schlüpfrigen“, aber dennoch nicht billigen, Unterhaltung habe ich so nie erlebt. Musikalisches Kabarett mit herrlich skurrilen, aber auch poetischen Texten. Lebt von den leicht verrückten Charakteren Frau Oben und Frau Pospischil. Schräger Gesang mit wunderbarer Gitarren bzw. Ukulelen Begleitung. Auch ab und zu in der Scheinbar zu erleben.