Kategorie-Archiv: Allgemein

The Fog – Nebel des Grauens

Oder besser Nebel des Graus.

Das Wetter lud nicht eben zum Fotografieren ein, und so konnte ich mich um Dinge wie dieses Blog oder um unsere Wäsche kümmern.

Nachdem es dann doch etwas sonniger wurde, zog es mich dann doch raus und ich landete erstmal im Discount Binoculars. Dort wurde ich zur Begrüßung für meine coole Brille gelobt – die schaffen es sehr gut hier, einen zu „bauchpinseln“. Als mich dann noch der Fachmann für mein Manfrotto-Stativ lobte, war ich so gut drauf, dass ich gleich LensCleaningPaper und eine zweite CF-Carte kaufte. Und der Besitzer meinte noch, falls ich mein Manfrotto zerstören sollte, hätte er auf jeden Fall auch welche 🙂

Mendocino Headlands State Park

Größere Kartenansicht

Ich lief stundenlang die Küste ab – einige Ergebnisse meines Ausfluges hier:

Coast

Coast

Coast 2

Coast 2

Green Spot

Green Spot

Little Bay

Little Bay

Coast 3

Coast 3

Coast 4

Coast 4

Coast 5

Coast 5

Wood

Wood

Coast 6

Coast 6

Plants

Plants

Das ganze erinnert mich stark an Darkshore aus WoW. Ich denke, die BLIZZARD Entwickler haben sich auch von der Kalifornischen Küste inspirieren lassen. Auf jeden Fall wunderschön.

Etwas exhausted strandete ich wieder bei Frankie’s , diesmal musste eine Smugglers dran glauben. Andrea wurde später nicht müde zu bemerken, dass da ja wirklich viel Knoblauch drin gewesen sein muss – wobei Andrea da eigentlich nicht so empfindlich ist 🙂

Sie fragen einen ja immer beim Bestellen nach dem Namen, damit sie einen rufen können, wenn das Essen fertig ist – und der offenbar frisch angestellte Kellner machte aus Andreas Elias…

Bei Frankie’s war heute außerdem noch Open Mic Night. Die zum Laden gehörende erste Sängerin gab sich recht viel Mühe, ich war aber doch froh, als sich so gegen 6:00 PM weitere Interpreten in die ausliegende Liste eintrugen und dann auch recht schön sangen.

Frankie hatte ich vorher schon beim Einkauf im Bioladen getroffen – und sein Sohn teilte mir dann auch gleich mit, dass er mich vorhin bei Corners of the mouth gesehen hat – na ja, ich falle wohl schon mit meiner Statur hier einigermaßen auf 🙂

Ansonsten kann man hier die Wettervorhersage getrost in der Pfeife rauchen – das Wetter wird gut – oder auch nicht. Ich habe das Gefühl, die kommen nicht mal mit dem protokollieren des aktuellen Wetters hinterher. Nun, ich werde es ja im Zweifel merken.

Ruhiger Tag in Mendocino

Heute haben wir es etwas ruhiger angehen lassen. Das Wetter war nicht schlecht, aber auch kein wirkliches Foto-Wetter.
Das Frühstück war wieder sehr gut, wobei ich froh bin, dass wir das gleich mitgeordert hatten, weil’s dann nicht so kostenintensiv ist…
Danach zwei kleine Skype-Runden mit Rita & Siegfried, Micha & Daniel. Sooo weit sind wir dank Internet doch nicht weg. Überhaupt ist das durch die Anbindung wirklich anders als 1993 oder 1998. Wobei man ja immer noch die freie Entscheidung hat, den Kontakt in die Heimat aufzunehmen oder eben nicht.
Andrea hatte gestern IHRE Schuhe entdeckt – Zehenschuhe
toey shoes

toey shoes

Sie waren sogar günstiger als angenommen – das kommt hier eher selten vor 🙂
Dann erkundeten wir so richtig klassisch die Umgebung und mussten feststellen, dass auch hier das Trinken, den Hunden (und Katzen) gehört 🙂 (Ihr erinnert euch vielleicht an die Story aus Berlin…)
Dog + Cat

Dog + Cat

Wobei ich zugeben muss, dass der Hinweis, es handele sich hier eben nicht um einen Aschenbecher schon sinnvoller ist, als das Schild aus Berlin…

Der Harvest Market ist der klassische Store hier, was das Essen angeht, gibt’s hier nichts was es nicht gibt – die entsprechende Brieftasche vorausgesetzt.
Wir konnten hier auch der Forderung von Olaf nachkommen, mehr WURST in unser Blog zu praktizieren:
WURST

WURST

Ich habe mir allerdings lieber eine große Tüte Studentenfutter mitgenommen, die mich gerade beim Schreiben mit Nervennahrung unterstützt.
Ein Bioladen aus den Siebzigern kommt äußerlich wie eine Kirche daher: Corners of the mouth.
Corner of the mouth I

Corners of the mouth I

Corners of the mouth II

Corners of the mouth II

Drinnen gibt es dann sehr, sehr viel „lose“ – also wenig Verpackungsmüll. Etwas verwundert waren wir, dass es deutscher Tüten-Pudding hier ins Bioregal geschafft hat. Aber ist ja durchaus möglich, dass er den Anforderungen entspricht…
Einen Doggy-Bag der besonderen Art entdeckten wir im Mendocino Market bzw. davor.
Doggy Bag

Doggy Bag

Mendocino Market

Mendocino Market

Etwas Hunger hatten wir auch mitgebracht und Andrea bestellte zwei Calamari-Steak-Sandwiches. Ein offenbar so großer Tintenfisch, dass man Scheiben daraus schneiden kann. Auf jeden Fall unglaublich lecker!
Calamari-Steak-Sandwich

Calamari-Steak-Sandwich

Sorry, Olaf, schon wieder Meeresfrüchte 🙂

Einen Vanilla-Latte gab es in Moodys Organic Coffee Bar, wie schon berichtet. Der Laden hat einen tolle Atmosphäre – und free WiFi, was auch kräftigst genutzt wird. Es hatte den Anschein, einige Gäste würden hier ihre Hausaufgaben erledigen.
Andrea besuchte Hal & Sidra Stone – ein recht abenteuerlicher Weg führt zu ihnen, aber Thera ist wunderschön gelegen. Fast am Ende der Welt:
End of road

End of road

Ich ließ mir in der Zwischenzeit eine Virgin Creek Pizza in Frankie’s pizza and ice cream schmecken: Housemade basil pesto, mozzarella, spinach, caramelized onions, cremini mushrooms, black olives.
Aber keine Sorge, wir sind hier nicht nur am Essen – wir laufen auch viel herum, und arbeiten das wieder ab. Also eher die Tendenz zur rutschenden Hose als umgekehrt.
Am Abend lösten wir unsere Token in der Grey Whale Bar ein – die am Samstag sehr gut besucht war. Andrea fiel sofort der elegante Gang der Waitress auf, die außerdem sehr gut aussah und wir fragten uns was sie wohl neben dem Kellnern sonst noch tun würde. Schließlich fragten wir sie und sie zeigte sich dankbar, dass wir sie erst am Ende unseres Besuches darauf ansprachen, da sie bei den letzten Fragen dieser Art, die Gäste prompt mit deren Getränken übergoss, also aus Versehen natürlich 🙂 Nun ja, sie war Balletttänzerin und ist außer dem Kellner-Job Tanzlehrerin in Fort Bragg.
Dann musste es noch unbedingt eine Runde Plants vs. Zombies sein 🙂

Vanilla Latte

Ein leckerer Vanilla Latte im Moodys Organic Coffee Bar

Der Weg nach Mendocino

Heute mal ein Mix von Andrea und mir – meine Kommentare in Kursiv

Bye bye, baby, good bye…

Heute wird gepackt, denn es geht nach Mendocino – wer will kann ja noch mal den Song dazu hören.

Unser erster San Francisco Abschnitt ist nun schon wieder Geschichte. Heute wurden die Koffer gepackt und nach dem Auschecken ging es erst mal wieder zu John ins Golo.

Frühstück wieder im Golo. Ich muß mich korrigieren, Jack heißt John. Kann ja mal passieren. Er begrüßt uns mit „Welcome home, folks“. Wir verleibten uns jeweils ein schmackhaftes CheeseOmlett mit Mushrooms ein, dazu Süß- und normale Kartoffeln. Und dann philosophierten wir ausgiebig mit John. Und wieder haben wir eine satte Stunde Zeit zum Quatschen, über die Verschwendungssucht der Amis, Umwelt- und Klimaprobleme und welche Vorzüge das Konkurrenzkonzept hat. Später auch noch wie die Krise nun ebenfalls in SF ankommt, denn hier stehen viele Wohnungen frei, und was hier so Apartements kosten.

Yadiyadiyah…steht bei John für unser Blablabla – ich werde es in meinem Leben nicht vergessen. Wir versprechen wiederzukommen – Sonntags hat er auch abends auf. Wir verabschieden uns und John lernt unsere verwirrenden Namen. Dann packt uns John zwei süße Stücke ein – für unterwegs. Mann, was für ein Mann!

Drive safely

Die Navi konnte erst partout keinen Satelliten finden, aber die 101 in Richtung Golden Gate Bridge finde ich nun beim dritten Besuch auch ohne Karte oder Navi.

Nun auf die Piste, alles ist ein bisschen vernebelt, auch die Golden Gate Bridge. Nach einer viertel Stunde melden sich meine beiden Kaffees (jajajaja…) und wir stellen fest, dass es auch jenseits der Autobahn nett sein kann – und tanken.

Die Küstenstraße ist ein Paradies für Motorradfahrer – hügelig, schnell und kurvig. Andreas kommt auch auf den Geschmack und gurkt und kurbelt fleißig. Ich habe die Kamera im Anschlag und mühe mich der vorbeirasenden Landschaft das eine oder andere Motiv abzutrotzen. Andreas kommentiert: „Hier gibt es jede Menge Gegend“ und er hat Recht.

Vier Fotos, die ich nicht gemacht habe:

  • Ein vier Meter langes gemaltes Holzplakat eines übergroßen Walfisches, das gerade als Auftragsarbeit für irgendein Museum, Café oder sonstiges Gebäude zum Trocknen aufgebockt in der Sonne steht
  • Ein Woodpecker mit seinem etwas albernen Häubchen, der frech auf der Straße sitzt und erst im letzten Moment abhebt
  • Zwei majestätische uralte Bäume, die mit langen Bärten da stehen, als würden sie seufzend den Fortgang der Welt beobachten und dabei die Meeresluft in ihre Nadeln einschaukeln
  • Acht überlebensgroße verrostete Dinosaurier einer Baumschule, wobei der T-Rex ein Schild um den Hals trägt auf dem steht „SMILE“

Bodegabodeagbodega

Dann kommt irgendwann Bodega Bay, ja, da wo sie „Die Vögel“ gedreht haben. Wir fahren allerdings nicht durch den Ortskern, sondern außen rum. Ein Vorort dazu ist die Geisterstadt Bodega-Dingsbums mit atemberaubendem Blick auf das Meer weiter unten.

Die Navi hatte sich beruhigt – nur habe ich wahrscheinlich das Zigaretten-Anzünder-Kabel entweder in Berlin vergessen – oder in den Untiefen des Koffers vergraben. Jedenfalls landeten wir in einer sehr merkwürdigen Siedlung – entweder hat jemand Häuser auf einem Golfplatz gebaut – oder der Golfplatz wurde in den Häuserlücken angelegt – wie auch immer. Ein Rundweg mit Bewachung am Eingang leitet von grauem Haus zu grauem Haus.

Die Amis beweisen hier mal wieder, dass nichts unmöglich ist, auch nicht in einem Golfplatz zu wohnen. Grau-grüne Häuser ducken sich wie Bungalows vor dem Wind und drücken sich in die leicht hügelige Landschaft, die mit wilden Buschgärten verziert werden. Dazwischen die Putting-Stellen des Golfplatzes. Hier ist das Sortiment der Verkehrsschilder um eine weitere Besonderheit ergänzt worden: Achtung! Kreuzende Caddies. Ich schätze die Glaser-Branche hat hier ein gutes Auskommen.

Golf

Golf

Wir legten danach an einer kleinen Hafen-Mall an, die spielend den Beweis erbrachte, dass man auch mit großer Mühe und viel Aufwand einen unsympathischen Ort kreieren kann. Da ich die berühmte Schule schon gesehen hatte – und da eben ein Haus steht, das man mit Mühe wiedererkennt, haben wir uns dann den Rest der kleinen Stadt geschenkt – bloß weg hier 🙂

Where I lay my head…

Eine halbe Stunde bevor wir in Mendocino ankommen sollen, gibt die NAVI ihren batteriebetriebenen Geist auf. Macht aber nix, es gibt hier eh nur eine Straße. Und dann sind wir da: eine kleine Holzhäuser-Fakestadt, wie wir sie im Musterhauspark in Frankfurt-Offenbach oder in der Westernecke im Heidepark Soltau nicht anders nachbilden würden. Ich bin begeistert-fassungslos wie puppig die Häuschen wirken und kann mich gar nicht wieder beruhigen.

Green House

Green House

Die hölzernen Wassertürme zwischendrin geben dem Ganzen den letzten überzeugenden Hinweis, dass hier möglicherweise nur gedreht wird. Nein, die Menschen machen hier nicht Urlaub in ihren Ferienhäusern, sie LEBEN hier. Sagenhaft. Dann halten wir Ausschau nach unserer Bleibe. Sie ist Blau-weiß und das Tor in eine andere Zeit. Als wir unser Zimmer betreten bemerken wir, dass wir vergessen haben uns umzuziehen – Andreas fehtl der Anzug, der Vatermörder und die Lackschuhe, ich suche vergebens meine Korsage, den „Cul de Paris“ (das ist der ausgestopfte, modische Hintern im Kleid) und die Hutnadeln.

Was für ein Haus! Das MacCallum House Inn ist ein Haus von 1882 (wobei ich nicht ganz sicher bin, ob es nicht doch nur die Hausnummer ist :)) Durch das frühe Buchen hält sich der Sachschaden in Grenzen – und der Preisabstand vom, nennen wir es vorsichtig „einfachen“, Motel zum diesem Haus ist auch nicht sooo groß.
Wie schon in Schottland bekamen wir ein Upgrade – das Glück verfolgt uns offenbar 🙂 Und so sitzen wir nun in einem schnuckligen Zimmer – allerdings direkt über einer Lüftung, die uns das Gefühl gibt, eine Schiffsreise gebucht zu haben. Bis jetzt ist es ok – wenn nicht wird halt gewechselt.

Aber ansonsten ist das Zimmer wie es sein soll: Holzmöbel, Paradekissen, Spitzenvorhang, gestickter Duschvorhang und altertümliche Lampen. Wir grinsen uns an und finden, dass wir es hier sieben Tage wohl aushalten werden.

Morgen werden wir von Zehenschuhen berichten – seid gespannt 🙂

WiFi, Latte und andere Imponderabilien…

Da ja Andrea heute die Chronistenpflicht übernommen hat, widme ich mich mal speziellen Dingen, die mir bemerkenswert erscheinen.

WiFi

Als iPhone-Besitzer bin ich natürlich immer auf der Suche nach freien WiFis – wir sagen dazu WLAN. Die Abdeckung könnte besser sein – auf der anderen Seite findet man wirklich viele freie WiFis hier in San Francisco. Und die Namen, der WiFis, die man hier so zu sehen bekommt, sind auch vom Feinsten:

WiFi SF1

WiFi SF1

WiFi SF2

WiFi SF2

Was ich aber wirklich bemerkenswert finde, sind die Spezialangebote, die ich nur schwer nachvollziehen kann.

Im The Grove zum Beispiel darf man pro $5 Verzehr eine halbe Stunde surfen – und das nur mit Login & Passwort, welches man beim Bestellen erhält.

The Grove Loginscreen

The Grove Loginscreen

Wieder andere nehmen $5 die Stunde – ohne Verzehr – und so weiter und sofort. Und in manche WiFis kann man sich einloggen – nach wenigen Minuten fliegt man dann raus – und das WiFi ist nicht mehr zusehen – skurril…

Ein WiFi-basierter Internetzugang war doch mal für Berlin geplant, oder? Oder auch nicht… Nun, es wäre gerade für Touristen aus dem Ausland hochinteressant gewesen. Und sein privates WiFi bzw. WLAN einfach so zugänglich zu machen, kann ja in Deutschland äußerst problematisch sein.

Ich frage mich auch, wann die Hotels in Europa begreifen, dass ein freies WLAN ein Attraktor für potentielle Gäste ist – und Preise wie etwa 20,-€ pro Tag einfach irrwitzig sind und selbst Businesskunden in die Arme von UMTS-Stick-Anbietern treibt, wo man sich für 20,-€ bis 30,-€ im Monat jeglicher Zugangsprobleme ins Netz entledigt.

Latte

Latte? Ja, gemeint ist der Latte Macciato, der hier aber ohne Macciato auskommen muss – ein Macciato ist hier ein starker, schwarzer Kaffee. Aber: Wie spricht man ihn aus?

Late, Latte, Lahtie, Lahteh, Lättie, Lätteh – ich habe es noch immer nicht herausgefunden – gestern hätte ich beinahe einen Icetea bekommen :). Wenn ich dann mehrere Latte-Varianten vorbete, wird mir auf jeden Fall immer eine neue Art Latte auszusprechen präsentiert. Aber so ist das eben hier. Bei San Jose sagt man ja auch „Sann chosee“ und nicht „Sän Johssie“, wie uns John aus dem Golo einleuchtend erklärte.

Dauerwerbung auf längerem Papier.

In einer Regionalzeitung sah ich eine interessante Idee für Holzmedien: Über das normale Format hinaus, legt man ein Blatt ein (also vier Seiten), das etwas länger ist – und auf dem zusätzlich gewonnenen Platz, platziert man einen Banner (also eigentlich vier) der die ganze Zeit beim blättern sichtbar bleibt – fast wie ein BannerAd bei der Online Werbung. Vielleicht gibt’s das ja auch bei uns – ist mir aber noch nicht aufgefallen…

Reviews im Buchladen

Ich meine mich zu erinnern, dass es Buchkritiken der Buchhändler am Regal hier schon „immer“ gibt. Auf jeden Fall eine nette Idee und eben sehr individuell. Und so sieht das dann aus:

Review

Review

Self-Service

Das man sein Essen bezahlt und man mit einer Nummer auf dem Tablett loswackelt gibt es bei uns auch vereinzelt, hier ist das aber sehr häufig der Fall – im SFMOMA sieht das z.B. so aus:

90 SFMOMA

90 SFMOMA

Lombard – Chestnut – ExplOratorium

Erstaunlich wie man sich an Straßenlärm gewöhnt. Ab punkt 6 Uhr startet der Verkehr, als würden alle ihre Garagen zeitgleich öffnen und ab geht’s. In der ersten Nacht wurde ich von diesem erdbebenartigen Geröhre geweckt – nach vier Nächten ist der Spuk vorbei.

Go Go Golo!

Wieder die Frühstückfrage: gehen wir zum bekannten, liebgewonnenen Ort, oder wagen wir etwas Neues? Wir schauen uns an und entscheiden – neu!

Also die Chestnut wieder runter, ein paar Querstraßen weiter und wieder rum: hier wird fast nur gewohnt. Hmm…also wieder zurück? Nein, im Zweifel wird am Golden Gate Park etwas eingenommen. Und dann werden wir wieder belohnt. Wir finden das Golo!

Klein, hübsch, seeeehr gepflegt und sympathisch. Kunst hängt an den Wänden und die Karte sieht viel versprechend aus. Der Wirt kommt gleich mit Eiswasser – huuuu, das auf nüchternen Magen und einem Streifen „Kuchenbrot“ als Appetizer. Ein Latte, der ausgezeichnet schmeckt – feine Streifen von dunkel bis hell, man fragt sich wie die Maschine das macht.

Ich frage warum Golo? Ich vermute irgendetwas Afrikanisches oder so, denn er ist ein gut aussehender afro-amerikanischer Hüne mit einem unschlagbar sympathischen Lächeln. Bei der Namensfindung seien sie drauf gekommen: Goughstreet/ Ecke Lombard – so ist der Name gleichzeitig Orientierungshilfe wo es sich befindet. Hach, einfach smart.

cafe golo

cafe golo

Befragt wo wir herkommen – der Standardsatz zu Beginn eines Smalltalks, der sich aber schnell verdichtet – antworten wir wahrheitsgemäß und er bohrt weiter und checkt, ob das Blödsinn ist, was wir erzählen. Er stellt grinsend zufrieden fest, dass unsere Story stimmt. Andreas zeigt ihm wie er Quadrupels auf seinem Iphone macht und er ist tief beeindruckt.

Ich frage ihn, ob er schon lange da ist, weil alles so neu wirkt. Nach 3 Minuten Geplänkel kommt die Geschichte, wie Jack seinen Maler fand, der nicht nur Ahnung, sondern auch Geschmack mitbrachte (sein briefing war ungefähr so: stell dir vor der Laden ist eine Frau, in die du verliebt bist und du willst sie zum Essen einladen und ihr die Welt zu Füßen legen – was für eine Vision!). Unversehens plaudern wir nach unserem Frühstück weiter – ein fantastisches Omelett übrigens mit Pilzen, Bratkartoffeln und Kürbis (!) fein gewürzt und gar nicht pampig und ich bekomme eine große, frische Blaubeerwaffel mit einer Orangenscheibe, wie ich noch nie eine Orange geschmeckt habe. Qualität ist das, was bei ihm zählt, erzählt Jack später – wir bestätigen, dass wir das als Deutsche gut verstehen – er lacht. Fast eine halbe Stunde quatschen wir so und wir fühlen uns schon richtig zu Hause. Er verabschiedet uns per Handschlag (eine Auszeichnung und ein großes Stück Intimität jenseits von „have fun“ und „enjoy your stay“). Morgen gehen wir da noch mal hin, denn wir haben total vergessen ein Foto von Jack zu machen.

Beschwingt marschieren wir weiter und zählen die Motels. Es ist beeindruckend wie viele es allein auf dieser Straße gibt. In einem hübschen fragen wir nach dem Preis für unsere Rückreise – diese wechseln nämlich täglich – auch gut zu wissen.

In der Zeitung las ich beim Frühstück eine Anzeige: ein Motelzimmer für 130 $ pro Woche (!) mit einem Gemeinschaftsbad. Da kann man so langsam abschätzen, was hier eine Zweizimmerwohnung oder gar ein Haus kostet. Und überhaupt – manche Häuser sind soooo pittoresk und man kauft die Autos passend zur Hausfarbe!

Pink house

Pink house

Ich will doch nur spielen –  oder: A Child’s Delight – oder : Was Frau Naurath wirklich glücklich macht

Beinahe hätte mich das Spielzeuggeschäft verschluckt und nie wieder herausgegeben. So eine Fülle von netten, unterhaltsamen Kleinigkeiten – abgesehen vom üblichen rosa-Pferde-glitzer-Prizessinnen-Schmock – das macht Laune. Wer hätte gedacht, dass in amerikanischen Puppenhäusern keine Menschen-Familien wohnen, sondern MÄUSE!? Oder Eichhörnchenfamilien oder Hunde oder PANDAS?? Fantastisch. Vielleicht hätte ich doch Mathe ins Abitur genommen, wenn ich die Kopfrechnen-Matrix gehabt hätte? 12 -7 = ? Drück auf den Knopf, und da steht das Ergebnis (gibt es auch als Multiplikationshilfe).

Andrea im "A Child's Delight"

Andrea im "A Child's Delight"

Schuhbinder

Schuhbinder

Bei beginnendem Lachflash beim Blick in den Ratgeber „How to never grow up -Encyclopedia of Immaturity“, zahlt Andreas und schleift seine kichernde Ehefrau hinaus bevor Schlimmeres passiert.

Nur gucken – nix kaufen!

Und dann entdecken wir das Schöneberg von San Francisco. Ein hübscher Laden nach dem anderen, Hundeladen, Babyladen, einen Candyladen- jaaaa! – und ein weiterer Applestore. Also testen wir, ob die iPads hier auch funktionieren. Sie tun es und ich probiere noch schnell ein Spiel aus: den Vorgarten vor Zombies verteidigen – eine äußerst knuffige Comicästhetik…ich fürchte ich muss es dann mal haben…

Andrea im Candyladen

Andrea im Candyladen

Candy Jars

Candy Jars

Wir eisen uns los und marschieren zum Hafen, das Zehlendorf von SF mit einem Hauch Blankenese vielleicht. Topgepflegte Häuser mit großen getönten Scheiben, klar, hier bretzelt erbarmungslos die kalifornische Sonne in die Bude. Ohne die Scheiben würde das Sofa nach vier Wochen aussehen wie eine Kukident-2Pasen Tablette: vorne blau und hinten weiss.

Und wir sind froh, dass wir unsere Nasen eingeschmiert haben…

ExplOratorium

Dann kommen wir am Museum an. Ein technisches Museum zum Ausprobieren. Da ich vor 12 Jahren im Monteray Bay Aquarium begeistert eine halbe Stunde lang die Schwarmfische im Meeresstrom gekurbelt hatte, befürchtete ich Schlimmes. Deshalb blieben wir eng zusammen, damit mich Andreas nicht suchen müsste. Horden von Kindern verteilen sich angenehm in der riesigen Halle. Eine Unzahl von robust gebauten, intelligenten Stationen beschäftigen uns drei Stunden non-stop und wir haben weniger als ein Drittel ausprobiert.

Ring

Ring

Man in the mirror

Man in the mirror

Sand

Sand

Die Amis haben es echt drauf Kurzanleitungen zu schreiben! Unsere drei Favoriten?

Andreas:

  1. Mit einer superstarken Blitzanlage Schattenrisse auf eine riesige Wand zaubern
  2. Eine „Hologramm-Tasse“ mit einer Lampe anleuchten können, obwohl sie nur eine Spiegelung ist
  3. In ein lila Licht gucken und sehen wie das Blut durch das Auge fließt (habe ich ausgelassen – örks)

Andrea:

  1. Auf einer Präzisionswaage „sehen“ wie Wasser verdampft
  2. Zu einem vorproduzierten Hörspiel die Soundeffekte machen (besonders schön war eine Soldatenkompanie = 24 Holzklötzchen an Fäden auf einer Platte „marschieren“ lassen)
  3. Mit einem winzigen Magneten an einer Schnur einen schweren, hängenden Betonklotz so zu bewegen, dass er ins Schwingen kommt

Eine viertel Stunde bevor das Museum schloß, gröhlten alle Mitarbeiter an ihren Ständen, dass nun bald Schluß sei – herrlich – mehr Krach als alle Kids zusammen, und Raus! Ach, und was steht am Ausgang bereit? Ein Riesenspender Sanitizer – denn wir haben ja viel ANGEFASST – iiiihhhh….

Don’t pat the duck

Auf dem Rückweg laufen wir an einem stimmungsvollen Teich vorbei. Mummy sagt zum kleinen zombieartig herumtorkelnden Kind: „ Don’t pat the duck!“ Tja, Mutti, es war leider ein Schwan – macht ja nix…

Noch einen sensationallen Kaffee im The Grove.

Und einen letzten Gang in den Buchladen – gefäääährlich, schaffen es aber ohne Einkauf wieder raus – puuh!

Im Motel angekommen, dampfen die Socken. Eigentlich wollten wir noch mal los, aber unsere letzten beiden Biere und ein kurzer Gang über die Straße für ein Sandwich und Chips tun es auch. Ahhh….Prost und gute Nacht.

*Ding-Ding* Der CableCarDay

*Ding-Ding*? Das ist das wunderbare Klingeln, mit dem der Conductor und der Driver kommunizieren. Und das war heute definitiv angesagt.

Gefrühstückt haben wie heute mal nicht im NfU – ooch mal was anderes sehen… – also gab’s Pancake und French-Toast im Chestnut Diner

Da Andrea heute mal Bloglust hatte, hier ihre Eindrücke vom heutigen Tag:

Vormittags
Sich einpuzzlen, ersten Kaffee im Bett trinken.
Dann rüber zum Frühstück. Andreas braucht obligatorische Pancakes ich probiere das Frenchtoast mit Bacon.
Irgendwie schmeckt das Ganze „dezent“ – fad zu sagen wäre unfair, aber meine Geschmacksknospen suchen nach topografischen Orientierungspunkten. Manchmal fehlen mir einfach Höhen und Tiefen.
Die asiatische Bedienung schlägt uns vor, uns zu fotografieren – im Hintergrund dudelt Klassikradio – ein aparter Mix.
Andrea & Andreas im Chestnut Diner

Andrea & Andreas im Chestnut Diner

Heute ist Cable Car Tag. Wir laufen Richtung Station, stöbern durch einen Künstlerbedarfladen und erfreuen uns an einer pfiffigen Öltubenaufhängung im Regal. Der Fahrer macht ebenfalls dienstbeflissen ein Foto von uns und gratuliert Andreas zu seiner hübschen Frau.
CableCar

CableCar

Dann überlegt er es sich anders und schlägt mir vor, Andreas an einer günstigen Stelle abzuwerfen, um mit ihm den Urlaub fortzusetzen und die Lebensversicherung mitzunehmen. Hach ja, der Humor – an jeder Ecke, wenn man hinschaut – manche Leute sind einfach „zum Sammeln“.
Cable Car Driver

Cable Car Driver

Auf dem Union Square spielt eine dufte spanische Band, die ins Blut geht. Spanisch, ein bisschen Ska mit Trompete und einfach sockig im Rhythmus. Kein Wunder es ist ja auch The Cure – ach nee LoCura. Vor 12 Jahren war hier der Cable Car Bell Ringing Contest, gesponsert von Rice-a-Roni. Hier geht also immer was.

Shoe Shining

Shoe Shining

Im Macy’s keine Hosen für Andreas, obwohl wir schon bei den „Relaxed“ Größen schauen – fantastisch, wie die Amis immer noch einen Euphemismus parat haben – für Mollige klingt dagegen doch einfach nur plump.
Retail or Smile
Nach einem kurzen, aber heftigen Kaufrausch macht sich Erschöpfung breit und wir brauchen eine Kaffee und was zum Sitzen! An der Rolltreppe steht eine Obdachlose mit Zeitungen und einem Becherchen. „Retail or Smile“ ist ihr Slogan. Kaufen oder lächeln. Ich beobachte sie eine halbe Stunde, wie sie Menschen zum Lächeln bringt, ein Schwätzchen mit einer unbekannten Spenderin hält, free hugs verteilt, zwei beladenen Touris den Fahrstuhl zeigt und einen Kinderwagen einige Stufen hinunter trägt. Diese Frau ist eine Straßenentertainerin mit einer Präsenz, wie ich sie mir von manchen GZSZ Darstellern wünsche. Ich gönne ihr jeden Dollar Spende und sage ihr das auch, worauf sie einen Arm um mich legt und Andreas auffordert ein Foto zu machen.
cheap bridal veil

Retail or Smile!

heißt übersetzt Landeplatz und ist eine lange Bahnhofshalle, heute mit vielen wunderschönen Verkaufsständen: Blumen, Töpferwaren, exotischen Pilze, Bioladen (!) Sie alle schreien Kauf hier, jetzt ALLES! sodaß wir uns fragen: Fed Ex oder Augen zu und weg?
 African American Wigs UK

Embarcadero

Berliner, die hier Bomboloni heißen – tsss die Amis. Die italienische Verkäuferin kennt sie aus München….do schau her…
Bomboloni

Bomboloni

Die Antikhändlerin vom Culinaire bringen wir im Handumdrehen ins Quasseln; sie erzählt von ihrer Sehnsucht mal Berlin zu sehen und dass sie selbst ihr Appartement mit Leuten aus anderen Ländern tauscht. Auf diese Weise fährt sie regelmäßig nach Kawaii und wundert sich, dass sie uns so viel erzählt. Nachdem wir uns verabschiedet haben, muß sie sich schnell verwirrt in ihr Büro zurückziehen und sich erholen.

Embarcadero San Francisco
Embarcadero San Francisco
Was wäre San Francisco ohne Apple Store? Eine blasse, hinterwälderische Stadt ohne Höhepunkte. Genau! Der eben noch fußlahme Mann kann wieder laufen und ist – schwupp – schon drin, ehe ich ipad sagen kann. Und es dauert nur Sekunden, da sehe ich mich auf dem kleinen Tablett lächeln und ein Kunde fragt fasziniert wie das geht. Andreas befindet sich unversehens in einem undercover Beratungsgespräch und erklärt dem überforderten Mann wie man iphone, sein Blog und das ipad so miteinander nutzt, dass einem die Kinnlade herunterfällt. Gegenüber versucht es ein Schweizer ebenfalls seiner Frau zu vermitteln, allein er hat kein iphone und er wiederholt druckvoll mit weichen Augen 3x: „s’isch eifach nur gail!“. Oben hält ein junger Applemitarbeiter seinen Vortrag über Programmdetails. Hach wenn das unsere Studenten sehen könnten! Leicht, professionell, unterhaltsam, kein einziges ähm – saaagenhaft. Kleine technische Pannen werden souveränst überbrückt und es klingt kein bisschen abgenudelt, obwohl er das garantiert nicht zum  ersten Mal macht. Und wer sitzt auf den Kinostühlen und schreibt mit? Eine Klientel von 65 plus!!! Ja, von wegen, Computer ist schon lange keine Domäne der Jungen mehr. Chapeau. Na guut, Andreas darf eine iphone Station haben und dann aber RAUS!
Andrea mit iPad

Andrea mit iPad

Andreas mit IPad

Andreas mit IPad

Abendessen in Chinatown
So ganz mutig waren wir nicht, denn den Schrömmelladen, der eher einer Wartehalle glich und aus der es sehr befremdlich roch, war uns doch noch eine Spur zu authentisch – vielleicht beim zweiten Anlauf. Eine Straße weiter gab es ein für unser Empfinden vertrauenserweckenderes Etablissement: Hop Sing Tong – heisst vielleicht soviel wie „Hoffnung seiner Zunge“ oder so ähnlich.
Hop Sing Tong

Hop Sing Tong

Roter Tee zur Begrüßung bereitete dem seine Zunge vor, dann folgte eine Suppe mit Lotosstücken. Sagen wir, wenn man getrocknete Mu-Err-Pilze eine Stunde mit einer getragenen Socke einweicht, kommt man dem Geschmack recht nahe – in diesem Fall eher sockig im Abgang. Dann gab’s ein Pfund Reis für jeden –  ungelogen! In Andreas’ Fall mit Fisch und Shrimps farbig aufgelockert und mit einzeln verlesenen Erbsen und Eierflecken geradezu optisch aufgeheitert. In meinem Tontopf kamen Pilze und Hühnerteile dazu. Ein Pilz wirkte wie ein Stück getrocknetes Fleisch und schmeckte auch ähnlich, der Rest war unspektakulär, was wir vom Nachtisch nicht sagen konnten. Einmal was mit Bohnen und einmal was mit Sesam. Erwartet hatten wir irgendwelche Dumplings – also gedämpfte Klößchen.
Was kam, waren zwei weitere dampfende Suppen. Die eine erinnerte an eine Erbsen-Linsensuppe, die etwas dünn geraten war, die andere an eine Vulkanschlacke, die man besser als medizinische Anwendung auf die Füße streicht. Und doch – es war – interessant.
Utopia Cafe

Utopia Cafe

Die Schlacke erinnerte an ungesüßtes Kakaopulver –  wobei die Schwärze Auge und Zunge beträchtlich verwirrte. Die Linsensuppe war mild-süßlich, wobei eine Bohnensorte – wenn man auf sie biss – die Erinnerung daran weckte, wie man als Kind zum ersten Mal auf einer Mandarinenschale kaute.
Nachdem die radebrechende Kellnerin unseren 20 Dollarschein von 1998 doof fand und einen neueren haben wollte (die Scheine sehen heute tatsächlich etwas anders aus), kam die jüngere, assimilierte Kellnerin und schnackte noch eine Weile über das Ausland und ihren Geschichtsunterricht in China. Dort kannte man Deutschland, England und USA –  in der Reihenfolge. Und in Deutschland sind alle sehr schlau. Aha. Auch sie träumt von Berlin, also luden wir sie zu uns ein. Sie gab uns ihre Emailadresse und versprach uns in zwei Jahren zu besuchen. Wollen wir wetten…? Wir hoffen wirklich, dass sie kommt.
Draft zum Entspannen
Es war fünf vor sieben und der Wirt ärgerte sich, dass doch noch vor Ende der Happy Hour ein Gast kam –  nicht, dass er herausgekommen wäre! und es ist tröstlich, dass im Dienstleistungshimmel auch ein paar falschtönende Harfenspieler unterwegs sind. Mit einem Stella Artois und einem Blue Moon (mit Deko-Orange „Ja bin ich denn ein Tequila?“ rief empört das Bier) im abendlichen Sonnenschein auf der Straße bezeugten wir eine Reihe von mindestens 6 gelben Taxis hintereinander, ein Heraushupfen des Stromabnehmers des Busses, und eine verrückt gewordene Horde asiatischer Teenies beim Überqueren einer Straße. So ließen wir den Abend ausklingen und fuhren ein letztes Mal mit der Cable Car zurück.
Chinese Cable Car Sign

Chinese Cable Car Sign

IPad im Apple Store SF

Andrea mit dem iPad:

IPod Automat bei Macy’s

Wir staunten eben nicht schlecht, als wir bei Macy’s einen iPod-Automaten entdeckten. Ja, man kann sich da seinen iPod echt „ziehen“. Der Servicemensch, der den Automaten gerade wartete, meinte, die Teile würden sich gut verkaufen… Und als ich schon im Gehen war, fragte ein Typ den Servicemann: „No iPads?“ 🙂
Und das praktisch in Sichtweite zum AppleStore SF…

Alcatraz Island

1993 hatte mir Alcatraz so gut gefallen, dass ich gern mit Andrea 1998 schon mal rübergefahren wäre. Damals gab es aber keine Tickets mehr…

Also habe ich diesmal die Karten schon von Berlin aus bestellt und gleich ausgedruckt. Nach einem ausgiebigen Frühstück im

Notes from underground

Notes from underground

wanderten wir ca. 40 Minuten zum Pier 33. Die perfekte Abfertigung der Touristenmassen kommentierte Andrea mit einem „Bähhh, Bähhh“, weil wir wie die Schafe brav durch unsere Animaltrails stapften.

Für das Wetter an diesem Tag muss schon der Elativ herhalten: super, duper, boombastic, man! Der kalifornische Himmel offerierte seine besten Blautöne, welche meine CF-Card willig aufsog.

Bird in blue sky

Bird in blue sky

Die Audiotour durch den Zellentrakt ist wirklich sehr gut gemacht, zu jedem Ort gibt es ein passendes Sounddesign, nicht aufdringlich und sehr passend. Es ist immer wieder erschütternd, was Menschen miteinander anstellen…

Broadway Alcatraz

Broadway Alcatraz

Wir kennen z.B. auch den Gefängnishof aus Filmen wie Escape from Alcatraz, Birdman From Alcatraz oder The Enforcer. Sich vorzustellen, dass dieser öde, zugige und kalte Platz eine Belohung für die Gefangenen darstellte, ist schon recht heftig.

Alcatraz Court

Alcatraz Court

Der Ort ist aber auch landschaftlich großartig: Die Vegetation und der Blick auf San Francisco sind einfach atemberaubend. Ich sehe mich schon stundenlang Panoramen mit Photoshop basteln.

skyline San francisco

skyline San francisco

Wir waren gut vier Stunden auf der Insel und die Rennerei auf dem Felsen war anstrengender als ich vorher gedacht hätte – so was vergisst man offenbar über die Jahre.

Sukkulenten

Sukkulenten

Auf Empfehlung von Tobias Weißenfels machten wir uns auf ins Bubba Gump. Schon witzig, wie die Amerikaner so ein Thema perfekt durchdeklinieren – und damit gutes Geld verdienen. Witzig und teuer, es war sehr lecker und üppig – der Preis aber eben auch adäquat.

Auf dem Rückweg gaben wir uns noch die Sealions am Pier 39 und wurden stilecht von einem Streetshocker erschreckt, die Jungs verstecken sich hinter mitgebrachten Zweigen und möchten dann für die erbrachte Erschreckungsdienstleistung einen Dollar – hat er von mir auch bekommen, ich war danach wieder gut wach.

pigeon

pigeon

Am Abend sahen wir uns dann Harry Brown im Sundance Kabuki an. Der Film hinterlässt mich etwas ratlos, was aber vielleicht auch mit der gänzlich anderen, eigenen Stimmung zusammenhing…

Wir haben beschlossen, mal morgen einen CableCarTag zu machen – und werden wieder berichten.