Hendy Woods SP

Nach einem grandiosen Start in den Tag ging es also los in Richtung San Francisco. Wir nahmen diesmal den Weg durch die Weinberge: die California 128. Sidra & Hal gaben uns den Tipp, den Hendy Woods State Park auf dem Weg zu besuchen – und es war einfach großartig.

Hendy Woods

Hendy Woods

Wir setzten uns erstmal an einen Pickniktisch um etwas zu futtern, und wurden dabei intensiv von „Woody Woodpecker“ beobachtet. Er hatte es auf unseren „Trail Mix“ abgesehen –  wir sagen „Studentenfutter“ dazu… Jedenfalls erinnerte er mich an die Comicfigur – toller Vogel.

Woody

Woody

Redwood Grove

Für Andrea war es das erste Mal, dass sie Mammutbäume selbst erleben konnte – und auch für mich war es natürlich wundervoll. Es ist einfach ein irres Gefühl, ein so altes, riesiges Lebewesen sehen zu können. Und obwohl man direkt davor steht, kann man es dennoch nicht fassen. Sehr erhebend und unvergesslich.

redwoods1

redwoods1

redwoods2

redwoods2

redwoods3

redwoods3

redwoods4

redwoods4

Danach weiter auf die Piste nach SF. In diese Richtung kostet die GoldenGateBridge saftige $6  – Respekt…

BridgeToll

BridgeToll

Als Motel hatte wir uns das Town House Motel ausgeguckt. Es ist etwa 50m vom Cafe Golo entfernt, dass ihr von unseren ersten Berichten aus SF vielleicht noch kennt. Also wieder die I.M.H.O. Superlage und vom Niveau ein wenig besser als unsere Unterkunft in VanNess. Würde ich für SF auf jeden Fall weiterempfehlen.

Back in SF

Back in SF

Da wir so richtig Hunger hatten und hier zig gute Läden in der Nähe sind, fielen wir gleich neben unserem Motel in das Atami Sushi. Es stellte sich keinesfalls als Notlösung heraus – wirklich wieder ein sehr geschmackvoll eingerichteter Laden mit einem grandiosen Sushi-Reis – sehr kleine, feine Körner – ader dennoch bröselt nichts auseinander – sie verstehen hier ihr Handwerk. Vielleicht sollte ich mal einen Sushi-Führer für SF herausbringen – dann MUSS ich ja alle durchprobieren 😉

Und wie schon in den andern Sushi-Bars spendierten wir uns wieder das phantastische Motchi-Eis – einfach einzigartig. Ich frage mich, ob und wo man das in Berlin bekommt? Ansonsten habe ich einen Versand entdeckt – mal sehen wie das funktioniert.

Mochi-Ice

Mochi-Ice

Zur guten Nacht gab’s später noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Deli.

Schöner Abschied aus Mendocino

Heute haben wir es mal ruhig angehen lassen.
Da ich noch einigen Dinge zu arbeiten hatte, setzte ich mich in Moodys Coffee Bar.  Der Kaffee war wieder wunderbar.
Und die Heimat holte mich nicht nur durch die Dinge, die ich per Email zu erledigen hatte ein, sondern auch in Form von zwei Frauen, die lautstark nach einem Hotel in der Umgebung suchten. Alle zwei Minuten schwappte „zu teuer“ zu mir herüber. In dem sonst sehr ruhigen Café fiel Ihr Gezeter schon sehr auf – sie waren offenbar der Meinung, es würde sie ja keiner verstehen…
Gegen Nachmittag machen wir uns noch mal in die NORTH COAST BREWING COMPANY – dort habe ich mir ein Sweatshirt spendiert – Blue Star ist es geworden…
Am späten Nachmittag wurde aus einer „litte nap“ eine eher größere 🙂
Wir hatten jedenfalls schon die unbegründete Sorge, kein Essen mehr in unserem Hotel zu bekommen. Es gab nicht nur das Essen sondern auch Live-Musik! Was für eine tolle Sache am letzten Abend!
Sean

Sean

Sean brachte uns Songs wie Wish You Were Here oder A Horse with No Name zu Gehör. Einfach wunderbar. Er spielt sonst in einer Gruppe die Hanging Chad heißt – was so viel wie „Hängender Konfetti“ bedeutet 🙂
Was für ein schöner Abschied aus Mendocino – und wir sind sicher: Wir kommen wieder!

Heute haben wir es mal ruhig angehen lassen.Da ich noch einigen Dinge zu arbeiten hatte, setzte ich mich in Moodys Coffee Bar http://www.moodyscoffeebar.com/ Der Kaffee war wieder wunderbar.Und die Heimat holte mich nicht nur durch die Dinge, die ich per Email zu erledigen hatte ein, sondern auch in Form von zwei Frauen, die lautstark nach einem Hotel in der Umgebung suchten. Alle zwei Minuten schwappte „zu teuer“ zu mir herüber. In dem sonst sehr ruhigen Café fiel Ihr Gezeter schon sehr auf – sie waren offenbar der Meinung, es würde sie ja keiner verstehen…Gegen Nachmittag machen wir uns noch mal in die NORTH COAST BREWING COMPANY http://www.northcoastbrewing.com/ – dort habe ich mir ein Sweatshirt spendiert – Blue Star ist es geworden…Am späten Nachmittag wurde aus einer „litte nap“ eine eher größere :)Wir hatten jedenfalls schon die unbegründete Sorge, kein Essen mehr in unserem Hotel zu bekommen. Es gab nicht nur das Essen sondern auch Live-Musik! Was für eine tolle Sache am letzten Abend! Sean brachte uns Songs wie Wish You Were Here oder A Horse with No Name zu Gehör. Einfach wunderbar. Er spielt sonst in einer Gruppe die Hanging Chad http://www.twfortbragg.com/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=1&Itemid=3heißt – was so viel wie „Hängernder Konfetti“ bedeutet :)Was für ein schöner Abschied aus Mendocino – und sind sicher: Wir kommen wieder!

I rode the Skunk Train! oder „Eisenbahnromantik live“

Nein, Ihr seid nicht im Nachtprogramm gelandet. Hier die trotz Bildstabilisator etwas wackligen Bilder von der Fahrt mit der Skunk Train.

Ich hatte schon am Montag die „Skunktrain“ entdeckt, der Wetterbericht verhies jedoch nichts Gutes für Dienstag und Mittwoch.
Aber am Donnerstag sollte es schön werden – und das wurde es auch.
Skunk Train

Skunk Train

Bei strahlemdem Sonnenschein traf ich in Fort Bragg ein – und wurde am Schalter gefragt, ob ich eine Reservierung hätte – hatte ich nicht – brauchte man aber auch nicht – uff, das hätte mich dann schön sehr enttäuscht…
Zu meiner großen Freude, gab es einen offenen Wagen, auf dem ich praktisch die ganze Fahrt verbrachte – ich habe fotografiert und gefilmt, was das Zeug hält 🙂
Punkt 10:00 am sollte es losgehen, der Zug fuhr auch schon an – wurde aber gleich wieder gestoppt, da noch ein Lieferant im Zug war, der noch gar nicht alles eingeladen hatte. Es gibt mehrere Camps an der Strecke, die teilweise nur mit dieser Bahn zu erreichen sind, daher also diese Lieferungen.
Nun ging es aber wirklich los und ich konnte die Eisenbahnbegeisterung von Siegfried und Tobias sehr gut nachvollziehen! Dieses Rumpeln, das Ächzen der Wagen und selbstredend das Tuuten der Lok sind einfach klasse.
Und dann die Redwoods – einfach eine wunderschöne Landschaft.
river

river

Kaum abgefahren mussten wir kurz den offenen Wagen verlassen, da wir eine Tunneldurchfahrt hatten.
Danach tuckerte die Bahn vor sich hin, vorbei an den Camps, einem Ort, wo – so wie ich es verstanden habe – ein Tornado wütete (sah heftig aus) und einem 600Jahre alten Sequoia sowie über viele, viele Brücken.
Tornado Site

Tornado Site

Trotz der Sonne war es immer noch recht kühl (es hatte ja davor geregnet) und ich besorgte mir einen Kaffee zum Aufwärmen.
Die „richtigen“ Wagen haben Stizbänke, deren Rückenlehnen man hin oder her bewegen kann – auf diese Art und Weise kann man immer in Fahrtrichtung stitzen – schöne Idee.
Skunkt Train on bridge

Skunkt Train on bridge

Nach gut 21 Meilen war für uns dann Endstation in Northspur. Die Strecke geht eigentlich noch weiter nach Willits, von dort kann man ebenfalls ein Tour nach Northspur machen.
Während die Fahrgäste sich an frischen Hamburgern labten, wurde die Lok umrangiert, sodass sie wieder in Fahrtrichtung stand. Es handelte sich „leider nur“ um eine Diesellok, die Dampflok fährt nur sehr selten im Jahr. Aber die sah auch schon toll aus, erzeugte auch viel Abgas und trug ein wenig dazu bei, zu verstehen, warum die Bahn Skunktrain heißt. Die ersten Loks haben wohl dermaßen gestunken, dass es zu dem eigentümlichen Namen kam – mit unserer Lok bekam man eine kleine Ahnung davon.
Train 65

Train 65

Train 65 II

Train 65 II

Ich bestellte mir auch einen Hamburger und konnte erleben, wir Amerikaner „richtig“ Hamburger offerieren. Man zahlt, und bekommt ein Körbchen (aus Plastik) mit zwei weichen Brötchenhälften. Der Weg führt vorbei an, Gurken, Zwiebeln, Salat, Pikels, Ketchup, Majo, Senf und noch ein paar weiteren Zutaten – man belegt sich seinen Burger nach Belieben und macht sich dann zu Grill auf.
Man muss nur noch sagen, wie man ihn gerne hätte: rare, medium-rare, medium-well oder well-done. Bei Steak mag ich ja rare – bei Hackfleisch gehe ich lieber mit well-done auf Nummer sicher.
Nach ca. 45 Minuten ging es wieder zurück und ich bekam Gelegenheit, einige Orte, die ich auf dem Hinweg fotografisch verpasst hatte, doch noch einzufangen.
Ich habe etwas viel fotografiert und gefilmt – das wird noch etwas dauern mit der Materialsichtung…
Bird in the sun

Bird in the sun

Der Conductor und ein Schauspieler, der mit einem Florentiner Strohhut den Gründer dieser Eisenbahnline miemte und mir auch gleich die Visitekarte mit C.R. Johnson in die Handdrückte, erklärten auf der Fahrt viele Dinge zur Strecke und Geschichte.
Conductor & C.F.Johnson

Conductor & C.F.Johnson

Gegen 2:30 pm war ich dann wieder in Fort Bragg, fuhr zurück nach Mendocino und nutze dort das gute Wetter, um noch ein paar Fotos zu machen und mich etwas am Strand zu erholen.
Ich spendierte mir in Moodys coffebar zwei 20 oz. Café Latte und beobachtete einen Gast, der am Zocken war: Mabinogi heißt das Spiel – ich glaube aber, man kann das gar nicht in Deutschland spielen. Sah aber interessant aus.
water tower

water tower

Mit Andrea liessen wir den Abend im Albion River Inn stilvoll ausklingen.

There’s a light(house)

Oh wei – was ein Wetter. So richtig fieser Sprühregen.

Point Cabrillo Light Station

Ich wollte aber dennoch nicht nur in der Bude hocken und machte mich auf den Weg zur Point Cabrillo Light Station. Da draußen pfiff der Wind und Regen so richtig um meine Ohren – wie gut dass ich eine Jacke mit Kapuze dabei hatte. Ja, ja, es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung.

Vor eigentlichen Lighthouse gab es noch eine kleine Ausstellung, deren Motto mir gut gefiel:

Please touch

Please touch

Und so etwa sehen die Lampen in dem Lighthaus aus:

bulb

bulb

Und so das ganze in Aktion (ggf. mal anklicken):

Point Cabrillo Light Station

Point Cabrillo Light Station

Ich denke, man erkennt auch gut das dufte Wetter…

Ich habe mir ein Foto von Jim Moorehead gekauft – auf seiner Site sieht man auch, wie das bei gutem Wetter aussehen kann…

Ich hatte genug von der Dauerdusche und versuchte in Fort Bragg noch mal mein Glück mit dem USB-Ladegerät. Als ich bei Computer Solutions eintraf, wurde gerade über den Umstieg von Mac zu PC philosophiert – und wie schwer das sei, und was man alles bedenken müsse – OMG. Ich gab mir große Mühe nicht weiter hinzuhören. Schon irre, wie sich der Mythos von dem ach so komplizierten Datenaustausch zwischen Mac & PC hält – und das in einer Zeit, in der es eh immer unwichtiger wird, was für ein Betriebssystem ein Rechner hat… Und warum man von Mac auf PC umsteigt??? PC gibt’s doch beim Mac quasi dazu…

Auf jeden Fall hatten sie so einen Adapter, den ich für $12 erstand – und funzt wunderbar: nie mehr eine tote Navi, nie mehr ein toter iPod oder ein totes iPhone – im Auto jedenfalls. Nun fehlt uns nur noch das Auto, zu Hause meine ich 🙂

Etwas entnervt vom Wetter besorgte ich mir noch Studentenfutter und begab mich wieder ins Hotel.

MendoKINO

Dort fiel mir ein Flyer mit einer Liste von Filmen, die in und um Mendocino gedreht wurden in die Hände.

1954 wurde hier z. B. East of Eden (Jenseits von Eden) mit James Dean gedreht – da ist praktisch der ganze Ort zu sehen.

Und von 1984-1989 drehte Angela Lansbury hier neun Episoden von Murder, She Wrote. (Mord ist ihr Hobby)

The Killing Time mit Kiefer Sutherland und Beau Bridges hat sogar das Lighthouse auf dem Filmplakat, womit sich der Kreis wieder schließt… Werde ich mir mal ansehen, kann mich jedenfalls nicht erinnern, den mal gesehen zu haben…

Am Abend gelang mir dann noch ein Foto von Mendocino aus:

Lighthouse

Lighthouse

State Parks mit und ohne Sonne

Die Sonne hat mir heute den einen oder anderen Streich gespielt – ich hatte jedenfalls das Gefühl, immer wenn ich draußen bis – ist sie weg.

Dafür habe ich aber den Rusty Blackbird erwischt – musste ihn etwas herausvergrößern, aber immerhin..

Rusty Blackbird

Rusty Blackbird

Am Morgen musste ich bei diesem Anblick aber erst mal an Rolf-Stephan denken:

Karman Ghia

Karman Ghia

Van Damme

Nein, nicht Jean-Claude: Charles! Nach ihm wurde der Park nämlich benannt. Ich war schon etwas enttäuscht, als ich an der Einfahrt feststellen musste, dass der Trail leider geschlossen war. Aber die Park-Rangerin (oder wie sagt man zu einem weiblichen Ranger?) gab mir gleich den Tipp, es doch mal auf der Little River Airport Rd zu versuchen.

Größere Kartenansicht
Ich wurde also nicht mit dem Problem allein gelassen, sondern es wurden mir Alternativen angeboten.

Und so stapfte ich durch den Pygmy Forest, das sind soetwas wie Bonsais, die aber durch natürliche Umstände einstanden sind. Sieht schon recht merkwürdig dort aus:

Rhododendren-Blüte

Rhododendren-Blüte

Tree

Tree

Pygmy forest 1

Pygmy forest 1

Pygmy forest 2

Pygmy forest 2

Pygmy forest 3

Pygmy forest 3

Pygmy forest 4

Pygmy forest 4

Pygmy forest 5

Pygmy forest 5

Leaf

Leaf

Puddle

Puddle

Ich bin recht tief reingegangen – war recht anstrengend, aber dafür auch wunderschön.


Dazu ein etwas wackliger iPhone-Film:



Ich bin noch etwas mit dem Wagen rumgegurkt – und dabei habe ich auch mal Mendocino in Gänze fotografieren können:

Mendocino Bay

Mendocino Bay

Ich habe die ersten Foto-DVDs als Backup nach Hause geschickt – mal sehen wann die ankommen…

Russian Gulch State Park

Weiter ging es in Richtung Russian Gulch State Park der auch offen war und acht Dollar Eintritt kostete.

RGSP

RGSP

Aber es war wunderschön dort. Auf dem Camp Ground traf ich auch den Camp Host. Der macht dort ehrenamtlich seinen Job, ein Rentner der Spaß daran hat, in diesem schönen Tal zu wohnen und dem Park zu pflegen. 1960 war er in Berlin stationiert – ist schon erstaunlich wie oft, man Menschen trifft, die mal in Deutschland stationiert waren…

Camp Host 1

Camp Host 1

Camp Host 2

Camp Host 2

Der Regen kam wieder zu mir – nach ein paar Fotos gings zurück nach Mendocino.

Mit Jaime und Andrea ließen wir den Tag im North Coast Brewing Co. ausklingen – bei einem Blue Star, Red Seal Ale und Fish & (Garlic-)Chips. Ein Superladen mit einer tollen Bedienung.

Am Hotel angekommen hörten wir erstmals die Frösche – was wir sonst wg. der Anlage im Haus nicht mitbekamen. Hier mal eine kleine Hörprobe: frogs

Here comes the rain again…

Kommt ein Vogel geflogen – oder auch zwei oder drei…

Zum Frühstück entzückte uns ein Vogelnest direkt vor unserem Fenster, wo eine Vogelmutter eifrig dabei war, die Kleinen zu füttern.

Überhaupt ist die Vogelwelt hier verzückend – alles etwas schwer zu fotografieren, aber gut zu beobachten. Ein sehr schwarzer Vogel macht ein unwahrscheinlich merkwürdiges Geräusch – es klingt wie ein Seufzer mit dem Ton eines Wassertropfens gemischt – ulkig. Ich habe Ewigkeiten damit verbracht, den Vogel im Netz zu finden, bin aber fündig geworden: Rusty Blackbird heißt der Vogel. Auf flickr gibt’s ein Bild von ihm. Ebenfalls beim Frühstück sahen wir ein Mountain Quail Paar – die mit dem lustigen Puschel am Kopf 🙂 Da tut sich ja eine völlig neue und offenbar sehr reichhaltige Welt auf – Birdwatching…

Ich hoffe, mir gelingen noch einige Fotos von dem einen oder anderen Vogel…

Shopping

Heute wurde aus dem Fotografieren allerdings nicht so viel, da es wirklich ausgiebig regnete. Ich beschloss ein paar DVDs zum Sichern der Fotos zu besorgen – wie sich heraustellen sollte, hier ein erstaunlich schwieriges Unterfangen. Außerdem machte ich mich auf die Suche nach einem USB-Ladegerät für den Autozigarettenanzünder, da ich tatsächlich das Ladekabel in Berlin vergessen habe – grummel.

Den einzigen Laden in Mendocino, der sowas haben könnte habe ich nicht gefunden – ich kannte allerdings auch die Adresse und den Namen nicht – werde ich morgen mal angucken gehen: Mac Mender heißt der Laden, wie ich nun weiß.

Ich hatte mir mit Google ein paar Adressen in Fort Bragg herausgesucht. Fort Bragg liegt etwa zehn Meilen nördlich von Mendocino und ist die nächste „richtige“ Stadt von hier aus.

Computer Solutions sollte es sein, es liegt in einer Ladenzeile neben einer Yoga-Schule und einem Restaurant. Diese Ladenzeilen wirken für mich immer etwas unecht, sieht alles nach schlechter Kulisse aus. Und leider stand auf der etwas eigenen Website (gehen bei euch die Bilder?) auch nicht, dass montags geschlossen ist.

Ich hatte ein Safeway in der Nähe gesehen und versuchte dort mein Glück. Von DVDs war weit und breit nichts zu sehen, dafür lockte mich FINN, mir eine Packung Goldfish Baked Snack Crackers zu kaufen – werde ich später mit Andrea ausgiebig testen. Und damit die Eltern ruhigen Gewissens bleiben können, gibt es extra eine Site Fishfulthinking.com mit facebook-Anbindung – hier wird aber auch nichts ausgelassen 🙂

Ich frage extra noch mal nach und wurde auf einen anderen Laden in der Nähe verwiesen. Ich muss überhaupt sagen, hier sind alle an einer schnellen Lösung für den Kunden interessiert – auch wenn es den Kunden zum Mitbewerber führt. Ich habe schon mehrfach gute Tipps bekommen – hier heißt es nicht „Das können wir ihnen bestellen…“ oder einfach nur „ham wa nich“. Gefällt mir gut – und wenn ich hier wohnen täte, würde ich sicher immer wieder gern zu dem Geschäft mit den freundlichen Mitarbeitern zurückkehren!

In nächsten Laden wurde ich dann erstmal Zeuge einer Invasion – bestimmt 15 Leute fielen mit Handscannern über die Regale her. Aha, hier wurde Inventur gemacht – von einem extra Dienstleister der NUR Inventuren macht – wieder was gelernt…

Ich drängelte mich zwischen zwei emsigen Inventören (oder wie auch immer die heißen mögen – eigentlich schon fast was für Falsche Pluräle…) hindurch und musste mich fast auf den Boden legen, um an die DVD-Rohlinge zu kommen – aha, das ist hier also „Bückware„.

Und weil ich ein paar Kopfschmerztabletten einkaufte, bekam ich gleich die aktuelle Form der Rabattmarken in meine Tüte gelegt. Na mal gucken, eine Weile sind wir ja noch hier. 🙂

Ein Ladegerät für einen iPod hätte ich bekommen können – für USB erst mal nichts gefunden…

Ansonsten war es heute ruhig und entspannend – ein typischer Regentag also.

The Fog – Nebel des Grauens

Oder besser Nebel des Graus.

Das Wetter lud nicht eben zum Fotografieren ein, und so konnte ich mich um Dinge wie dieses Blog oder um unsere Wäsche kümmern.

Nachdem es dann doch etwas sonniger wurde, zog es mich dann doch raus und ich landete erstmal im Discount Binoculars. Dort wurde ich zur Begrüßung für meine coole Brille gelobt – die schaffen es sehr gut hier, einen zu „bauchpinseln“. Als mich dann noch der Fachmann für mein Manfrotto-Stativ lobte, war ich so gut drauf, dass ich gleich LensCleaningPaper und eine zweite CF-Carte kaufte. Und der Besitzer meinte noch, falls ich mein Manfrotto zerstören sollte, hätte er auf jeden Fall auch welche 🙂

Mendocino Headlands State Park

Größere Kartenansicht

Ich lief stundenlang die Küste ab – einige Ergebnisse meines Ausfluges hier:

Coast

Coast

Coast 2

Coast 2

Green Spot

Green Spot

Little Bay

Little Bay

Coast 3

Coast 3

Coast 4

Coast 4

Coast 5

Coast 5

Wood

Wood

Coast 6

Coast 6

Plants

Plants

Das ganze erinnert mich stark an Darkshore aus WoW. Ich denke, die BLIZZARD Entwickler haben sich auch von der Kalifornischen Küste inspirieren lassen. Auf jeden Fall wunderschön.

Etwas exhausted strandete ich wieder bei Frankie’s , diesmal musste eine Smugglers dran glauben. Andrea wurde später nicht müde zu bemerken, dass da ja wirklich viel Knoblauch drin gewesen sein muss – wobei Andrea da eigentlich nicht so empfindlich ist 🙂

Sie fragen einen ja immer beim Bestellen nach dem Namen, damit sie einen rufen können, wenn das Essen fertig ist – und der offenbar frisch angestellte Kellner machte aus Andreas Elias…

Bei Frankie’s war heute außerdem noch Open Mic Night. Die zum Laden gehörende erste Sängerin gab sich recht viel Mühe, ich war aber doch froh, als sich so gegen 6:00 PM weitere Interpreten in die ausliegende Liste eintrugen und dann auch recht schön sangen.

Frankie hatte ich vorher schon beim Einkauf im Bioladen getroffen – und sein Sohn teilte mir dann auch gleich mit, dass er mich vorhin bei Corners of the mouth gesehen hat – na ja, ich falle wohl schon mit meiner Statur hier einigermaßen auf 🙂

Ansonsten kann man hier die Wettervorhersage getrost in der Pfeife rauchen – das Wetter wird gut – oder auch nicht. Ich habe das Gefühl, die kommen nicht mal mit dem protokollieren des aktuellen Wetters hinterher. Nun, ich werde es ja im Zweifel merken.

Ruhiger Tag in Mendocino

Heute haben wir es etwas ruhiger angehen lassen. Das Wetter war nicht schlecht, aber auch kein wirkliches Foto-Wetter.
Das Frühstück war wieder sehr gut, wobei ich froh bin, dass wir das gleich mitgeordert hatten, weil’s dann nicht so kostenintensiv ist…
Danach zwei kleine Skype-Runden mit Rita & Siegfried, Micha & Daniel. Sooo weit sind wir dank Internet doch nicht weg. Überhaupt ist das durch die Anbindung wirklich anders als 1993 oder 1998. Wobei man ja immer noch die freie Entscheidung hat, den Kontakt in die Heimat aufzunehmen oder eben nicht.
Andrea hatte gestern IHRE Schuhe entdeckt – Zehenschuhe
toey shoes

toey shoes

Sie waren sogar günstiger als angenommen – das kommt hier eher selten vor 🙂
Dann erkundeten wir so richtig klassisch die Umgebung und mussten feststellen, dass auch hier das Trinken, den Hunden (und Katzen) gehört 🙂 (Ihr erinnert euch vielleicht an die Story aus Berlin…)
Dog + Cat

Dog + Cat

Wobei ich zugeben muss, dass der Hinweis, es handele sich hier eben nicht um einen Aschenbecher schon sinnvoller ist, als das Schild aus Berlin…

Der Harvest Market ist der klassische Store hier, was das Essen angeht, gibt’s hier nichts was es nicht gibt – die entsprechende Brieftasche vorausgesetzt.
Wir konnten hier auch der Forderung von Olaf nachkommen, mehr WURST in unser Blog zu praktizieren:
WURST

WURST

Ich habe mir allerdings lieber eine große Tüte Studentenfutter mitgenommen, die mich gerade beim Schreiben mit Nervennahrung unterstützt.
Ein Bioladen aus den Siebzigern kommt äußerlich wie eine Kirche daher: Corners of the mouth.
Corner of the mouth I

Corners of the mouth I

Corners of the mouth II

Corners of the mouth II

Drinnen gibt es dann sehr, sehr viel „lose“ – also wenig Verpackungsmüll. Etwas verwundert waren wir, dass es deutscher Tüten-Pudding hier ins Bioregal geschafft hat. Aber ist ja durchaus möglich, dass er den Anforderungen entspricht…
Einen Doggy-Bag der besonderen Art entdeckten wir im Mendocino Market bzw. davor.
Doggy Bag

Doggy Bag

Mendocino Market

Mendocino Market

Etwas Hunger hatten wir auch mitgebracht und Andrea bestellte zwei Calamari-Steak-Sandwiches. Ein offenbar so großer Tintenfisch, dass man Scheiben daraus schneiden kann. Auf jeden Fall unglaublich lecker!
Calamari-Steak-Sandwich

Calamari-Steak-Sandwich

Sorry, Olaf, schon wieder Meeresfrüchte 🙂

Einen Vanilla-Latte gab es in Moodys Organic Coffee Bar, wie schon berichtet. Der Laden hat einen tolle Atmosphäre – und free WiFi, was auch kräftigst genutzt wird. Es hatte den Anschein, einige Gäste würden hier ihre Hausaufgaben erledigen.
Andrea besuchte Hal & Sidra Stone – ein recht abenteuerlicher Weg führt zu ihnen, aber Thera ist wunderschön gelegen. Fast am Ende der Welt:
End of road

End of road

Ich ließ mir in der Zwischenzeit eine Virgin Creek Pizza in Frankie’s pizza and ice cream schmecken: Housemade basil pesto, mozzarella, spinach, caramelized onions, cremini mushrooms, black olives.
Aber keine Sorge, wir sind hier nicht nur am Essen – wir laufen auch viel herum, und arbeiten das wieder ab. Also eher die Tendenz zur rutschenden Hose als umgekehrt.
Am Abend lösten wir unsere Token in der Grey Whale Bar ein – die am Samstag sehr gut besucht war. Andrea fiel sofort der elegante Gang der Waitress auf, die außerdem sehr gut aussah und wir fragten uns was sie wohl neben dem Kellnern sonst noch tun würde. Schließlich fragten wir sie und sie zeigte sich dankbar, dass wir sie erst am Ende unseres Besuches darauf ansprachen, da sie bei den letzten Fragen dieser Art, die Gäste prompt mit deren Getränken übergoss, also aus Versehen natürlich 🙂 Nun ja, sie war Balletttänzerin und ist außer dem Kellner-Job Tanzlehrerin in Fort Bragg.
Dann musste es noch unbedingt eine Runde Plants vs. Zombies sein 🙂

Vanilla Latte

Ein leckerer Vanilla Latte im Moodys Organic Coffee Bar

Der Weg nach Mendocino

Heute mal ein Mix von Andrea und mir – meine Kommentare in Kursiv

Bye bye, baby, good bye…

Heute wird gepackt, denn es geht nach Mendocino – wer will kann ja noch mal den Song dazu hören.

Unser erster San Francisco Abschnitt ist nun schon wieder Geschichte. Heute wurden die Koffer gepackt und nach dem Auschecken ging es erst mal wieder zu John ins Golo.

Frühstück wieder im Golo. Ich muß mich korrigieren, Jack heißt John. Kann ja mal passieren. Er begrüßt uns mit „Welcome home, folks“. Wir verleibten uns jeweils ein schmackhaftes CheeseOmlett mit Mushrooms ein, dazu Süß- und normale Kartoffeln. Und dann philosophierten wir ausgiebig mit John. Und wieder haben wir eine satte Stunde Zeit zum Quatschen, über die Verschwendungssucht der Amis, Umwelt- und Klimaprobleme und welche Vorzüge das Konkurrenzkonzept hat. Später auch noch wie die Krise nun ebenfalls in SF ankommt, denn hier stehen viele Wohnungen frei, und was hier so Apartements kosten.

Yadiyadiyah…steht bei John für unser Blablabla – ich werde es in meinem Leben nicht vergessen. Wir versprechen wiederzukommen – Sonntags hat er auch abends auf. Wir verabschieden uns und John lernt unsere verwirrenden Namen. Dann packt uns John zwei süße Stücke ein – für unterwegs. Mann, was für ein Mann!

Drive safely

Die Navi konnte erst partout keinen Satelliten finden, aber die 101 in Richtung Golden Gate Bridge finde ich nun beim dritten Besuch auch ohne Karte oder Navi.

Nun auf die Piste, alles ist ein bisschen vernebelt, auch die Golden Gate Bridge. Nach einer viertel Stunde melden sich meine beiden Kaffees (jajajaja…) und wir stellen fest, dass es auch jenseits der Autobahn nett sein kann – und tanken.

Die Küstenstraße ist ein Paradies für Motorradfahrer – hügelig, schnell und kurvig. Andreas kommt auch auf den Geschmack und gurkt und kurbelt fleißig. Ich habe die Kamera im Anschlag und mühe mich der vorbeirasenden Landschaft das eine oder andere Motiv abzutrotzen. Andreas kommentiert: „Hier gibt es jede Menge Gegend“ und er hat Recht.

Vier Fotos, die ich nicht gemacht habe:

  • Ein vier Meter langes gemaltes Holzplakat eines übergroßen Walfisches, das gerade als Auftragsarbeit für irgendein Museum, Café oder sonstiges Gebäude zum Trocknen aufgebockt in der Sonne steht
  • Ein Woodpecker mit seinem etwas albernen Häubchen, der frech auf der Straße sitzt und erst im letzten Moment abhebt
  • Zwei majestätische uralte Bäume, die mit langen Bärten da stehen, als würden sie seufzend den Fortgang der Welt beobachten und dabei die Meeresluft in ihre Nadeln einschaukeln
  • Acht überlebensgroße verrostete Dinosaurier einer Baumschule, wobei der T-Rex ein Schild um den Hals trägt auf dem steht „SMILE“

Bodegabodeagbodega

Dann kommt irgendwann Bodega Bay, ja, da wo sie „Die Vögel“ gedreht haben. Wir fahren allerdings nicht durch den Ortskern, sondern außen rum. Ein Vorort dazu ist die Geisterstadt Bodega-Dingsbums mit atemberaubendem Blick auf das Meer weiter unten.

Die Navi hatte sich beruhigt – nur habe ich wahrscheinlich das Zigaretten-Anzünder-Kabel entweder in Berlin vergessen – oder in den Untiefen des Koffers vergraben. Jedenfalls landeten wir in einer sehr merkwürdigen Siedlung – entweder hat jemand Häuser auf einem Golfplatz gebaut – oder der Golfplatz wurde in den Häuserlücken angelegt – wie auch immer. Ein Rundweg mit Bewachung am Eingang leitet von grauem Haus zu grauem Haus.

Die Amis beweisen hier mal wieder, dass nichts unmöglich ist, auch nicht in einem Golfplatz zu wohnen. Grau-grüne Häuser ducken sich wie Bungalows vor dem Wind und drücken sich in die leicht hügelige Landschaft, die mit wilden Buschgärten verziert werden. Dazwischen die Putting-Stellen des Golfplatzes. Hier ist das Sortiment der Verkehrsschilder um eine weitere Besonderheit ergänzt worden: Achtung! Kreuzende Caddies. Ich schätze die Glaser-Branche hat hier ein gutes Auskommen.

Golf

Golf

Wir legten danach an einer kleinen Hafen-Mall an, die spielend den Beweis erbrachte, dass man auch mit großer Mühe und viel Aufwand einen unsympathischen Ort kreieren kann. Da ich die berühmte Schule schon gesehen hatte – und da eben ein Haus steht, das man mit Mühe wiedererkennt, haben wir uns dann den Rest der kleinen Stadt geschenkt – bloß weg hier 🙂

Where I lay my head…

Eine halbe Stunde bevor wir in Mendocino ankommen sollen, gibt die NAVI ihren batteriebetriebenen Geist auf. Macht aber nix, es gibt hier eh nur eine Straße. Und dann sind wir da: eine kleine Holzhäuser-Fakestadt, wie wir sie im Musterhauspark in Frankfurt-Offenbach oder in der Westernecke im Heidepark Soltau nicht anders nachbilden würden. Ich bin begeistert-fassungslos wie puppig die Häuschen wirken und kann mich gar nicht wieder beruhigen.

Green House

Green House

Die hölzernen Wassertürme zwischendrin geben dem Ganzen den letzten überzeugenden Hinweis, dass hier möglicherweise nur gedreht wird. Nein, die Menschen machen hier nicht Urlaub in ihren Ferienhäusern, sie LEBEN hier. Sagenhaft. Dann halten wir Ausschau nach unserer Bleibe. Sie ist Blau-weiß und das Tor in eine andere Zeit. Als wir unser Zimmer betreten bemerken wir, dass wir vergessen haben uns umzuziehen – Andreas fehtl der Anzug, der Vatermörder und die Lackschuhe, ich suche vergebens meine Korsage, den „Cul de Paris“ (das ist der ausgestopfte, modische Hintern im Kleid) und die Hutnadeln.

Was für ein Haus! Das MacCallum House Inn ist ein Haus von 1882 (wobei ich nicht ganz sicher bin, ob es nicht doch nur die Hausnummer ist :)) Durch das frühe Buchen hält sich der Sachschaden in Grenzen – und der Preisabstand vom, nennen wir es vorsichtig „einfachen“, Motel zum diesem Haus ist auch nicht sooo groß.
Wie schon in Schottland bekamen wir ein Upgrade – das Glück verfolgt uns offenbar 🙂 Und so sitzen wir nun in einem schnuckligen Zimmer – allerdings direkt über einer Lüftung, die uns das Gefühl gibt, eine Schiffsreise gebucht zu haben. Bis jetzt ist es ok – wenn nicht wird halt gewechselt.

Aber ansonsten ist das Zimmer wie es sein soll: Holzmöbel, Paradekissen, Spitzenvorhang, gestickter Duschvorhang und altertümliche Lampen. Wir grinsen uns an und finden, dass wir es hier sieben Tage wohl aushalten werden.

Morgen werden wir von Zehenschuhen berichten – seid gespannt 🙂